Am vergangenen Samstag führten wir unseren Ausbildungsblock „Technische Hilfe bei Verkehrsunfällen“ mit einer Einsatzübung mit den Steller Kameraden fort.
Gerade bei Verkehrsunfalllagen ergänzen sich die Fahrzeuge der Kirchhorster und der Steller Feuerwehr hervorragend: Wir Kirchhorster verfügen noch über ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8, Baujahr 2002), in dem kein Wassertank verbaut ist. Wenn wir mit diesem Fahrzeug eine Brandbekämpfung oberhalb eines kleines Papierkorbs vornehmen müssen, müssen wir zunächst einen Hydranten anzapfen oder uns nach einer anderen Wasserversorgung umsehen. Dafür besitzt unser LF aber einen, für eine Feuerwehr mit Grundausstattung, ansehnlichen Hilfeleistungssatz (Rettungsschere und Hydraulikspreizer sowie Zubehör). Mit diesem haben wir das notwendige Material, um Personen schnell und effektiv aus verunfallten Fahrzeugen befreien zu können.
Das LF 10 der Steller Einsatzkräfte ist deutlich neueren Baujahrs, es steht seit Sommer 2018 im Einsatzdienst. Wie alle modernen Löschgruppenfahrzeuge ist es mit einem Löschwassertank (hier 1.600 Liter) ausgestattet. Dieser ermöglicht es den Steller Kameraden, Klein- und Entstehungsbrände unabhängig von einer zusätzlichen Löschwasserversorgung erfolgreich zu bekämpfen.
Damit ist die grundsätzliche Aufgabenteilung für diese Übung klar gewesen. Die Feuerwehr Stelle erhielt den Auftrag „Verkehrssicherung und Herstellung des Brandschutzes an der Einsatzstelle“. Die Feuerwehr Kirchhorst übernahm die Menschenrettung und Zusammenarbeit mit dem (fiktiven) Rettungsdienst.
Der Kirchhorster Gruppenführer Sven erkundete die Lage: Ein PKW war von der Straße abgekommen und im angrenzenden Wäldchen stehen geblieben. Die Türen ließen sich nicht öffnen, der Fahrer musste befreit werden. Nachdem der verunfallte PKW gegen weiteres Abrutschen gesichert war, begannen Lars und Justin, der Angriffstrupp, mit der Schaffung einer Zugangsöffnung zum Fahrer. Der Trupp arbeitete sicher und präzise. Die hintere Tür, die Vordertür und die B-Säule konnten mit Schere und Spreizer schnell entfernt werden. Die anschließende Rettung des Fahrers mit dem Spineboard (Hilfsmittel zur Personenrettung), koordinierte Johannes, der „innere Retter“.
Die Steller Kameraden hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die Straße gesperrt und den Brandschutz für die Einsatzstelle hergestellt. Ein Trupp mit Peter und Louis stand zum Eingreifen bereit, falls sich z.B. aufgrund eines elektrischen Funkens Flammen am PKW entwickelt hätten. Glücklicherweise mussten sie nicht eingreifen.
Pünktlich zum Regen waren wir mit dieser Wochenend-Übung fertig. Am Gerätehaus wartete noch die Reinigung des eingesetzten Materials auf uns. Die Übungen gemeinsam mit den Steller Kameraden werden fortgeführt. Im nächsten Monat sind wir zu Gast in Stelle.