Kirchhorst aus Feuerwehrsicht

Als Bürger oder Bürgerin von Kirchhorst hast Du sicher ein Bild von “Deinem Dorf”. Bestimmt wird dieses Bild durch persönliche Kontakte und Freundschaften, durch die dörfliche Struktur, Einkaufsmöglichkeiten im Ort und in der Umgebung, Schule, Vereine sowie Kinderbetreuung. Darüber hinaus sind wir in Kirchhorst ca. 3.330 Einwohner auf einer Fläche von knapp 13 km², was einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 254 Einwohnern/km² entspricht. Sagt jedenfalls Wikipedia über Kirchhorst.

Als Feuerwehrleute haben wir aber noch einen anderen Blick auf Kirchhorst. Wir sehen auch die möglichen Gefahren unserer guten Infrastruktur: Wir haben ein umfangreiches Gewerbegebiet in unserem Ausrückebereich, in dem viele Menschen arbeiten und die unterschiedlichsten Stoffe produziert oder verarbeitet werden. Auch wenn die Landwirtschaft nicht mehr die Bedeutung wie vor 50 Jahren hat, haben wir immer noch bewirtschaftete Höfe, die teilweise Vieh oder Sporttiere halten und wo mit Stroh, Heu und Maschinen erhebliche Brandlasten lagern. Kindertagesstätten, Grundschule, Begegnungszentrum und Seniorenheim sind im Dorf vorhanden. Das sind Gefahrenpotentiale, auf die wir vorbereitet sein müssen. Trotz der Umgehungsmöglichkeiten durch die A37 ist die Steller Straße gerade im Berufsverkehr dicht befahren. Die Bebauung in den Neubaugebieten liegt eng beieinander. Die Grundstücke sind größtenteils auf verkehrsberuhigten Spielstraßen erreichbar. Im eigenen Interesse unsere Bitte an alle Anwohner: Bitte parkt Eure Autos und die von Gästen auf den Parkplätzen, nicht auf der Spielstraße. Die ist schon eng genug, vor allem wenn große Löschfahrzeuge oder sogar die Drehleiter benötigt werden.

Sofern keine Autos draufstehen und die rot-weißen Schilder nicht abgerissen oder zugewachsen sind, verfügen wir in Kirchhorst über ein gutes Hydrantennetz zur Wasserentnahme. Bitte achte auch in Deinem direkten Wohnumfeld darauf, dass die Hydranten auffindbar und zugänglich sind. Einmal im Monat, am dritten Samstag um 12.00h, erfolgt ein Probealarm für die Sirenen in der Gemeinde. Stört vielleicht beim späten Frühstück oder Mittagessen, ist für uns aber wichtig und notwendig. Denn neben der “stillen” Alarmierung über einen digitalen Meldeempfänger bilden die Sirenen das “Backup” in der Alarmierung. Sirenenanlagen findest Du in Kirchhorst an der Straße “Großhorst”, zentral im Dorf auf der Sporthalle und auf dem ehemaligen Gasthaus Maikäfer. Der langjährige Standort auf dem Gasthaus Grethe musste mit dessen Abriss 2017 aufgegeben werden. Zwar nicht im Dorfkern gelegen, bieten die Moorgebiete des Kirchhorster Moors südlich in Richtung A37 auch ein erhebliches Gefahrenpotential:  Große Waldbestände, unzureichende Löschwasserversorgung  und hoher Aufwand bei brennenden Moorflächen. Aber auch für kuriose Einsätze ist das Moor gut. 2016 suchte und rettete fast die gesamte Gemeindefeuerwehr über mehrere Stunden zwei verirrte Reiterinnen samt Pferden, im Sept. 2020 steckte eine Person fast 12 Stunden im moorigen Schlamm unter einer Autobahn-Unterführung fest und mußte von der Feuerwehr gerettet werden.