25.10.2018 – Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall

Vielen Autofahrern und Supermarktbesuchern dürfte die Einsatzübung, die die Freiwillige Feuerwehr Kirchhorst direkt an der Steller Straße durchgeführt hat, ziemlich realistisch vorgekommen sein: Gemäß des Übungsszenarios kam PKW von der Straße ab und kollidierte frontal mit einem Baum. Für die unter Leitung von Gruppenführer Sven mit dem LF 8 und dem TLF 16/24 eintreffenden Rettungskräfte ergaben sich nach der Erkundung der Einsatzstelle zwei Herausforderungen. Es war nicht nur der verletzte und eingeklemmte Fahrer zu befreien, sondern auch eine Brandbekämpfung musste parallel durchgeführt werden.

Infolge des Unfalls fingen im Motorraum brennbare Materialien Feuer – sofortiges Handeln war zum Schutz des Insassen erforderlich! Sven gab dem TLF den Befehl zur Brandbekämpfung, während die LF-Besatzung den Ablageplatz aufbaute, um die Personenrettung vorzubereiten. Freddy, im “wahren Leben” Rettungssanitäter, kletterte als sogenannter “innerer Retter” auf den Rücksitz des verunfallten PKW und betreute den Patienten. Im Realeinsatz eine wichtige Position, denn hier wird der Kontakt zwischen Feuerwehr und Verletztem gehalten. Angriffstruppführer Patrick entschied sich nach der zügigen Öffnung der Fahrertür noch dafür, zusätzlich die B-Säule zu entfernen und so eine größere Öffnung für die folgende Personenrettung zu schaffen. Die Entscheidung war richtig, denn bei der Rettung über das Spineboard waren 6 Feuerwehrkräfte damit beschäftigt, den Fahrer aus dem Fahrzeug auf das Rettungsbrett zu hieven.

Im Anschluss nutzte Gruppenführer Maurice die noch unbeschädigte Beifahrerseite des PKW, um alle Feuerwehrleute in der Handhabung von Schere und Spreizer zu schulen. Außerdem haben wir noch ausprobiert, wie wir im Fall eines Motorbrandes Zugänge zum Motorraum schaffen können, ohne die Haube vollständig zu öffnen. Kleine Spalten reichen schon aus, um den Motor effektiv mit einem Pulverlöscher abzulöschen. 

Apropos realistisch: Während der Übung stoppte ein PKW auf der Gegenfahrbahn, und der Beifahrer meldete sich beim Gruppenführer. Er sei Arzt, ob er helfen könne. Wir klärten die Situation mit ein paar freundlichen Worten und haben uns sehr über die spontane Hilfsbereitschaft gefreut. Im Ernstfall wären wir dankbar für einen Mediziner gewesen. Das ist echte Zivilcourage. Herzlichen Dank! [AZ]