15.08.2018 – Einsatzstichwort: PKW-Brand

Was aus einem “einfachen” Fahrzeugbrand, zu dem wir alarmiert werden, an der Einsatzstelle tatsächlich entstehen kann, stand heute im Mittelpunkt unseres Übungsdienstes. Zuerst erläuterten Maurice und Sven anhand einer eigentlich unspektakulären Tafelskizze, wie viele echte Gefahren und Herausforderungen an der Einsatzstelle auf uns warten könnten. Denn aus der Alarmierung geht nur hervor, dass es sich um einen Unfall oder Fahrzeugbrand handelt. Doch ob das Fahrzeug tatsächlich brennt, wie viele Fahrzeuge und Insassen betroffen sind, ob es eigentlich nicht nur ein PKW, sondern ein Transporter oder Kleinbus ist, ob gefährliche Stoffe transportiert wurden oder ein alternativer Antrieb (Gas, Stromakku, Wasserstoff, Hybrid…) auf uns wartet, ist uns auf der Anfahrt oft noch nicht bekannt.

Einsätze auf Straßen stellen immer eine besondere Gefahrenquelle für die Einsatzkräfte dar, aber diese Gefahr potenziert sich, wenn wir auf die Autobahn gerufen werden, wie es in diesem Jahr bereits zweimal zu LKW-Bränden der Fall gewesen ist. Daher war es Maurice auch besonders wichtig, uns für die notwendigen Maßnahmen zum Eigenschutz zu sensibilisieren. So sprachen wir über die Positionierung der Einsatzfahrzeuge auf Autobahn und Landstraße und wo sich Einsatzkräfte möglichst aufhalten sollten, wenn sie nicht benötigt werden.

Nach dem lehrreichen theoretischen Teil ging es mit der beginnenden Dunkelheit auf unseren Übungsplatz. Annahme: PKW-Brand auf einer Landstraße. Das normale Leben ist glücklicherweise kein RTL 2 und kein “Alarm für Cobra 11”. Es ist also äußerst unwahrscheinlich, dass bei einem normalen PKW der Treibstofftank explodiert. Trotzdem empfahlen Maurice und Sven, zu Beginn der Brandbekämpfung immer die maximale Wurfweite unserer Schnellangriffseinrichtung zu nutzen. Erst das Brandobjekt aus der (sicheren) Entfernung herunter kühlen, bevor sich der Angriffstrupp nähert, um das Feuer endgültig zu löschen. Je moderner das Auto und die in ihm verbauten Werkstoffe sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass zu diesem Zeitpunkt dann auch das Medium gewechselt werden muss, um den Brand nicht durch “Kühlen” (Wasser), sondern durch “Ersticken” bzw. “Trennen” (Schaum) endgültig zu löschen. Auf jeden Fall stellten wir fest, dass mit der Wurfweite unserer Strahlrohre eine Brandbekämpfung aus der Entfernung problemlos möglich ist. Mit diesem wichtigen Erkenntnisgewinn beendeten wir den Dienstabend. [AZ]