Sobald ein Angriffstrupp zur Brandbekämpfung oder zur Menschenrettung in ein Objekt vorgeht, sind die beiden Atemschutzgeräteträger erst einmal auf sich allein gestellt. Sie haben ihren Auftrag und ihr Material. Die anderen Einsatzkräfte und auch der Einsatzleiter sind nur per Funk zu erreichen. Unterstützung kann erst mit gewissem Zeitverzug nachfolgen.
Was passiert aber, wenn ein Atemschutzgeräteträger in einer Notlage sofort Hilfe benötigt, weil z.B. das Atemschutzgerät defekt ist, oder sich ein Truppmitglied verletzt hat? In einer giftigen Atmosphäre muss unverzüglich geholfen werden. Zu diesem Zweck muss immer der sogenannte Sicherheitstrupp am Objekt bereit stehen, der in einem Atemschutznotfall schnell eingreifen und Hilfe bringen kann.
Mit Unterstützung von Stefan Korte von der Feuerwehr Altwarmbüchen haben wir heute den neuen Ausbildungsblock “Hilfe im Atemschutznotfall” eröffnet. Welche Hilfsmittel stehen dem Sicherheitstrupp zur Verfügung, was sind seine Aufgaben solange er nicht benötigt wird und wo stellt er sich auf? Diese und andere Fragen, die hoffentlich niemals lebenswichtig werden, haben wir erarbeitet und besprochen. Wichtigstes Hilfsmittel ist die Sicherheitstrupptasche. Darin transportiert der Sicherheitstrupp eine zusätzliche Atemluftflasche, Luftleitungen, Anschlüsse und Werkzeug, also alles Material, um einem verunglückten Kameraden schnell zu helfen.
Im Anschluss an den theoretischen Teil haben wir die Handhabung der Tasche geübt. Blind, wie in einem verrauchten Gebäude, aber ohne Flasche und Maske. Trotzdem kam bei jedem von uns Stress auf, denn selbst die blinde Öffnung der Tasche wurde zu einer echten Herausforderung. Und auch die wichtige Zusammenarbeit mit dem zweiten Truppmitglied muss geübt werden. Das Sprichwort mit dem “blinden Verständnis” füreinander hat nach dem Übungsdienst für uns eine ganz hohe Bedeutung gewonnen.
Gruppenführer Lars und Atemschutzbeauftragter Sven planen zur Vertiefung weitere Dienste zu diesem Thema. [AZ]