Die Einsatzbteilung startet wieder mit Übungsdiensten
Die vergangenen dreieinhalb Monate waren auch für die Freiwillige Feuerwehr Kirchhorst eine schwere Zeit. Genau wie das gesamte Land fuhren wir im Gerätehaus ab Mitte März den Betrieb herunter und öffneten die Tore der Fahrzeughalle nur noch zu unumgänglichen Wartungsarbeiten der Gerätewarte oder im Einsatzfall. Unser Fokus lag darauf, Infektionen unter den Einsatzkräften unbedingt zu vermeiden, um unsere Einsatzbereitschaft nicht zu gefährden. Denn nichts wäre schlimmer, als eine Feuerwehr, die nicht helfen kann, da alle in Quarantäne sind.
Wir sind sehr froh darüber, dass seitdem unsere Hilfe nur in zwei Fällen benötigt wurde. Im sehr trockenen April brannten an zwei Tagen jeweils Lagerfeuer in Kirchhorster Waldstücken, angezündet von unbelehrbaren Ignoranten. Gut, dass wir in beiden Fällen gemeinsam mit den Steller Kameraden rechtzeitig gerufen wurden und die Ausbreitung verhindern konnten. Aber auch schon diese beiden kleinen Einsätze haben unsere Logistik auf die Probe gestellt. Die Fahrzeuge konnten nicht mehr voll besetzt werden, Abstände sollten an der Einsatzstelle möglichst groß gehalten werden. Das hat sich in der Praxis als wirklich schwierig erwiesen. Feuerwehrleute gehen nun einmal immer im Trupp vor, zur eigenen Sicherheit.

Im Mai und Juni ist es sowohl in Kirchhorst als auch in ganz Isernhagen sehr ruhig geblieben, worüber wir froh sind. Um trotz Lockdown den Kontakt zu halten und im Training zu bleiben, haben wir uns, wie andere Organisationen auch, zunächst mit Onlinekonferenzen beholfen. Mein Fazit: Die Tools sind für Besprechung der Führungskräfte geeignet. Aber das, was Feuerwehr im Allgemeinen und Übungsdienste im Besonderen ausmacht, ist unsere Gemeinschaft. Und dazu gehört es nun einmal, sich zu treffen, gemeinsam theoretischen oder praktischen Unterricht zu absolvieren, zu diskutieren und sich auszutauschen. Praktisches Üben ist online naturgemäß noch schwieriger.
Nun gehen die Infektionszahlen zurück, und die Regierung hat Lockerungen in großen Teilen des öffentlichen Lebens ermöglicht. So hat auch die Gemeindefeuerwehr einen Plan aufgestellt, wie die einzelnen Ortsfeuerwehren unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten (z.B. Größe des Feuerwehrhauses, Umkleidemöglichkeiten, Nutzung von Hygieneartikeln, Personalstärke, Einhaltung von Abständen…) ab Anfang Juli wieder Übungsdienste anbieten können.
Wir werden nicht, als wäre nichts gewesen, in den normalen Dienstbetrieb einsteigen. Die Gruppenführer haben in den vergangenen Tagen einen “Corona – Dienstplan” aufgestellt, der uns behutsam an die Basics unserer Aufgabe heranführt.
Ein Wermutstropfen bleibt allerdings. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr werden weiterhin nicht üben und zusammenkommen können. Ich hoffe, dass auch hier zumindest nach den Sommerferien Bewegung in die Sache kommt. Damit auch unser Nachwuchs wieder weiß, warum sie Feuerwehrleute sind. [AZ]