28.08.2019 – Personensuche und Rettung

Technische Hilfeleistung stand auf dem Dienstplan….

… natürlich, TH, mal wieder die Geräte auspacken, das Aufbauen des Ablageplatzes üben und ein Auto aufschneiden. So haben sicherlich viele von uns vor dem Übungsdienst gedacht, denn genauso wie “Zivilisten”, denken auch wir Feuerwehrleute bei “technischer Hilfe” gleich an das, was (leider) in den Medien viel zu häufig präsent ist: Verkehrsunfälle auf der Autobahn oder auch woanders mit eingeklemmten Personen, die gerettet werden müssen, bevor der Rettungsdienst sich um sie kümmern kann.

Dieses Mal kam es aber anders… Im März 2016 musste die Feuerwehr Isernhagen zwei verirrte Pferde samt Reiterinnen aus dem Moor retten. Neben dem hohen materiellen und personellen Aufwand, der notwendig war, um die Pferde aus dem Moor zu geleiten, gestaltete sich alleine schon das Auffinden der Reiterinnen und ihrer Tiere in dem Waldgebiet als sehr schwierig. Und genau da setzten unsere Gruppenführer Sven und Maurice an.

Lage: Eine mit Sägearbeiten im Wald beschäftigte Person wurde als vermisst gemeldet.
Ort: Waldstück in der südlichen Verlängerung des Stichbruch Richtung A 37
Eingesetzte Kräfte: Feuerwehr Kirchhorst mit 16 Einsatzkräften
Einsatzbefehl: Absuchen des Waldstücks, Auffinden und ggf. Erstversorgung der vermissten Person, Übergabe an den Rettungsdienst

Zunächst ging es darum zu entscheiden, welches Material wir auf die Suche mitnehmen wollten. Musste ja auch alles getragen werden. Daher blieben die eigene Motorsäge mit Schutzkleidung zunächst im Fahrzeug, während Funkgeräte, Beleuchtungsgerät, Spineboard, Halligantool und der Erste Hilfe-Rucksack an die Mannschaft ausgegeben wurden. Maurice übernahm die Einsatzleitung, Timo und Arne koordinierten die Suchmannschaft. Zunächst erschien die Aufgabe einfach: Das Waldgrundstück hatte am Feldweg nur eine Breite von ca. 70 Metern, kein Problem also bei einer Suchmannschaft von 12 Mann.

Aber schon nach einigen Schritten merkten wir, dass es doch nicht so einfach war, den Abstand zwischen uns bei 6-7 Metern zu halten. So ein Wald ist halt ungepflegt und nur schwerlich auf geradem, direktem Weg zu durchqueren. Häufig mussten wir stoppen, um uns neu zu formieren. Auch waren die Lichtverhältnisse einer ständigen Veränderung ausgesetzt. Erschienen die Handlampen auf dem Feldweg vor dem Beginn der Suche noch überflüssig, waren wir beim Rücktransport unseres Dummys froh, sie dabei zu haben. Gerade im Wald wird es schnell dunkel. Wie gesagt, das Waldgebiet war nicht riesig und wir waren ziemlich viele. Trotzdem dauerte es eine gewisse Zeit, bis wir die vermisste Person lokalisieren konnten.

Die Erstversorgung des Verletzten übernahm Fabian, der im Hauptberuf als Rettungssanitäter arbeitet. Gemeinsam konnten wir den Dummy auf das Spineboard umbetten und uns an dem von Timo, Fabian und Leon vorbereiteten Pfad auf den Rückweg zum Sammelpunkt außerhalb des Waldes machen. Um die Orientierung zu erleichtern, hatten wir unseren Hinweg mit rot-weißem Flatterband markiert.

Die abschließende Manöverkritik machte deutlich, dass es bei solchen Suchaktionen weniger auf sofortiges Agieren ankommt, sondern die sorgsame Vorbereitung der Suchaktion wichtig ist. Was nehme ich mit, reichen meine Kräfte aus oder muss Verstärkung alarmiert werden, wie kommen wir wieder heraus, sind die Fragen, die wir aus diesem lehrreichen und spannenden Übungsabend mitnahmen. [AZ]