25./26.07.2017 – Hilfeleistungseinsatz in Bad Salzdetfurth

In den letzten Tagen hatte es ausgiebig und langanhaltend geregnet. Seit 16 Uhr waren wir mit mehreren Ortswehren im Einsatz an einem Möbelhaus in Altwarmbüchen, deren Regenwasserrückhaltebecken wieder überliefen, da ereilte uns um 18 Uhr der nächste Alarm, der doch nicht alltäglich war: Die Regionsfeuerwehrbereitschaft V (RFB V) wurde zum 24-Stunden-Einsatz nach Hildesheim alarmiert (der letzte Einsatz war das Hochwasser 2013 in Lüchow-Dannenberg). Also wurde beim Möbelhaus schnell alles eingepackt, zum Feuerwehrhaus nach Kirchhorst zurückgefahren, ein paar Sachen für eine Übernachtung mitgenommen und unsere zwei vorgesehenen Fahrzeuge (MTF und TLF) besetzt. Mit anderen fünf Fahrzeugen der Gemeinde Isernhagen bilden wir den dritten Zug. Treffpunkt war der Schützenplatz in N.B., in einem Konvoy ging es dann zur Feuerwehr in Burgdorf.

In Burgdorf kamen bis ca. 20:00 Uhr die anderen Züge hinzu: der 1. Zug kommt aus der Gemeinde Wedemark, der 2. Zug von der Stadtfeuerwehr Langenhagen, und Burgwedel stellt den 4. Zug. Abgerundet wird das ganze von drei Führungsfahrzeugen und einem Feuerwehr-Motorrad, macht zusammen gut 35 Fahrzeuge und etwa 150 Kameraden – ich habe nicht nachgezählt, jedenfalls beeindruckend viel Feuerwehr auf einem Fleck.

Mit allen Fahrzeugen ging es dann ab 20:30 Uhr wieder im Konvoy in die Nähe von Hildesheim, nach Bad Salzdetfurth, wo wir in unterschiedlicher Zusammensetzung mit unseren Zügen sowohl Wasser in der Altstadt aus überfluteten Bereichen in Freiflächen oder den Fluss Lamme pumpten, als auch Sandsack-Barrieren aufstockten und Haus- und Kellereingänge abdichteten. Mangelware war hier leider Sand bzw. Sandsäcke, unsere Kameraden waren zeitweise nicht ausgelastet, weil schlicht Material fehlte. Das war dann nicht schön, dem Wasser hilflos zusehen zu müssen, wie die mühsam errichteten Sandsackwälle überspült wurden. Auch das anfänglich erfolgreiche Abpumpen erwies sich bei steigendem Pegel leider irgendwann als nutzlos.

So wurden die RFB V mit allen 4 Zügen am nächsten Vormittag nach kurzer Ruhe- und Verpflegungspause nach Heersum geleitet, wo es noch eine kritische Lage zu entschärfen gab: eine Sandsack-Damm musste erhöht werden. Der Weg dahin führte wegen unpassierbarer Landstraßen über – und mitten durch – das verstopfte Hildesheim. Nun kamen also auch noch etwa 35 Fahrzeuge wie an einer Schnur mit Sondersignal hindurch – ein ziemlich langes und lautes Hornkonzert für Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer.

Endlich in Heersum konnten zwei Züge der RFB V beim Befüllen der Sandsäcke helfen, zwei weitere Züge (unter anderem unser dritter Zug) konnte die angelieferten Sandsäcke dann im Wall einbauen. Nach Erhöhung und Abdichtung zeigte sich schon nach kurzer Zeit ein deutliches Absinken des Wasserstands hinter dem Wall, aber Wiesen und Gärten waren noch stark überflutet. Bis zu unserem Dienstende und Ablösung durch Kameraden aus dem Landkreis Verden war wieder der Nachschub von Sand und Sandsäcken das Nadelöhr. Ab 17:30 fuhren wir nach Hause, um dort gleich die Fahrzeuge, Material und Einsatzkleidung wieder einsatzbereit zu machen – Einsatzende mit ziemlicher Erschöpfung gegen 20 Uhr.  [PS]