19.06.2019 – Person unter …

Auch im letzten Ü-Dienst zum Thema Technische Hilfeleistung vor der Sommerpause durften wir uns noch mal mit einer ungewöhnlichen Lage beschäftigen. Maurice und Flo hatten bei sehr sommerlichen Temperaturen eine Szene aufgebaut, bei der eine Ladung dicker Baumscheiben vom Anhänger gerutscht war und dabei eine Person eingeklemmt hatte.


Gruppenführer Sven ließ den Ablageplatz aufbauen und gab dem Angriffstrupp den Befehl zur Befreiung unserer eingeklemmten Übungspuppe. Was man erst bei der weiteren Erkundung sehen konnte: es gab noch einen zweiten Dummy, der viel stärker unter Holz verschüttet und lebensbedrohlich eingeklemmt war. Angriffs- und Wassertrupp arbeiteten beide “Opfer” dann konzentriert und zügig ab, dabei stets in enger Abstimmung, wer was macht. Unterstützt durch den Schlauchtrupp und Maschinisten waren die benötigten Werkzeuge und Material stets zur Hand. Baumscheiben wurden gesichert, angehoben und unterbaut, mit Wagenheber und Brechstange weggeschoben. Hydraulisches Gerät war zwar einsatzbereit aufgebaut, wurde aber doch nicht benötigt.

Ungewöhnlich war die Rettungslage der ersten verletzten Person: das Spineboard mußte fast senkrecht im Rücken der Puppe angebracht, diese festgezurrt und nach oben herausgehoben werden.

Nachdem die erste Puppe dem (gedachten) Rettungsdienst übergeben war, konnte ein benachbarten Landwirt (gespielt von Flo) den Anhänger beiseite fahren und die Unfallstelle gefahrlos öffnen.

 

Mit dem Ergebnis der Übung war Maurice dann auch sichtlich zufrieden; er hätte nicht gedacht, daß der liegende Patient so schnell befreit würde. Auch sonst hatte er keine großen Fehler zu bemängeln. Kleine Tipps gab es natürlich dennoch: frühzeitige und vollständige Erkundung hilft, Überraschungen im laufenden Einsatz zu vermeiden. Auch daran sollte man im Einsatz denken: alles zufällig verfügbare Material zu berücksichtigen und Spontanhelfer und Gerät zu verpflichten, wenn der Einsatz dadurch erheblich vereinfacht oder verkürzt werden kann.

Dass ein realer Einsatz viel komplexer abläuft, ist dabei allen klar. Übungspuppen atmen, schreien und bluten nicht, im Ernstfall sind Rettungsdienst und weitere Feuerwehrleute und evtl. schweres Gerät anzufordern und zu koordinieren. Vielleicht stehen auch Angehörige und Gaffer herum, die vom Einsatz ferngehalten werden müssen. Im fließenden Straßenverkehr kommen noch Aufgaben und Gefahren hinzu, nachts die Ausleuchtung der Einsatzstelle, evtl. der Brandschutz. Bei schweren Verkehrsunfällen landet ein Rettungshubschrauber und muss unterstützt werden, und so weiter. Alles viel mehr, als eine Gruppe allein leisten kann. Aber eine Übungslage wie diese hier hilft, das notwendige Handwerkzeug zu beherrschen, um auch bei größeren Lagen seine Teilaufgabe routiniert abzuarbeiten. Danke an Mo für die Vorbereitung und die schönen Fotos! [PS]