09.02.2020 – Warten auf Sabine…

Oder: Was macht eine Freiwillige Feuerwehr eigentlich, wenn sie nichts macht?

Die Vorhersagen für den vergangenen Sonntag sowie den folgenden Montag ließen Schlimmes erwarten: Sturm in ganz Niedersachsen mit Orkanböen, Windgeschwindigkeiten über 120 Kmh, Einstellung des  Nah- und Fernverkehrs und Unwetterwarnungen. Am Sonntag um 13:32h informierte der Gemeindebrandmeister die Ortsbrandmeister, dass die Feuerwehrleitstelle für die Feuerwehren der Region Hannover eine Unwettervorwarnung ausgesprochen hat. Ab 17 Uhr besetzten daher ausgewählte Kräfte der Feuerwehr Isernhagen, u.a. Gemeindebrandmeister und Stellvertreter sowie Funktionspersonal, die “Einsatzleitung vor Ort” (ELO) im Gerätehaus Altwarmbüchen. So war die Feuerwehr auf das befürchtete erhöhte Aufkommen von Schadenmeldungen und die Koordination der Einsätze und eigenen Kräfte im Gemeindegebiet vorbereitet. Ab diesem Zeitpunkt sollten auch  die Gerätehäuser der Ortsfeuerwehren mit den freiwilligen Einsatzkräften besetzt sein.

Die Feuerwehrleute der Feuerwehr Kirchhorst sammelten sich zum vereinbarten Zeitpunkt im Gerätehaus. Am Vormittag hatten bereits Gerätewart Maurice sowie Sven und Florian Vorbereitungen für die erwarteten Einsätze getroffen, unter anderem wurden die Motorsägen noch einmal auf Funktionsfähigkeit geprüft. Gegen 17 Uhr standen dann tatsächlich 17 Einsatzkräfte für den Fall der Fälle zur Verfügung, ein tolles Bild! Mo und Sven teilten die Fahrzeugbesatzungen sowie die Motorkettensägenführer ein und Arne brachte alle Kameradinnen und Kameraden auf den aktuellen Stand, was organisatorisch bereits passiert war.

Und dann begann das Warten… Und dieses Warten war putzig zu beobachten! Während zu Beginn in der Fahrzeughalle kleine Gruppen mögliche Einsatzszenarien besprachen und Vermutungen über den ersten Einsatz sowie die erwartete Gesamtanzahl diskutierten, wurde es im Verlaufe des Abends ruhiger, fast würde ich sagen, beschaulicher. Sven putzte Stiefel, Florian reparierte Gerät und Stefan widmete sich seiner Lektüre. Sogar der Backofen in unserer Küche wurde einer Reinigung unterzogen. Ricarda gab die Gesellschaftsspiele der Jugendfeuerwehr frei, und sofort bildeten sich erste Kniffel- und Mensch-ärgere-Dich-nicht-Runden. Fast wie auf einem Jahresabschlussdienst. Und es zeigte sich auch bald, dass Freddy zumindest an diesem Abend an der Dartscheibe unschlagbar bleiben würde. Die Gruppenführer richteten ihren Schrank mit Unterrichts- und Lehrmaterial neu ein, alles richtig harmonisch.

Obwohl der Sturm tatsächlich kam und auch immer kräftiger um die Ecken des Feuerwehrhauses pfiff, mussten wir an diesem Abend und auch in der folgenden Nacht nicht ausrücken. Glücklicherweise blieb es in ganz Isernhagen ziemlich ruhig, so dass die ELO gegen 21:30 Uhr (pünktlich nach Ende unserer Pizza-Verpflegung) die Auflösung der Bereitschaft anordnete. Das Fazit des Abends: Maximale Vorbereitung garantiert minimalen Aufwand, oder, frei nach Murphy: “Wenn Du darauf wartest, dass etwas passiert, passiert nichts.”[AZ]