Zum zweiten Mal nach 2016 nahm die Ortsfeuerwehr Kirchhorst an der von Gemeindebrandmeister Clive von Plehn und seinem Stab ausgearbeiteten 36-Stunden-Übung der Freiwilligen Feuerwehr Isernhagen teil.
Wir neun Feuerwehrleute bezogen am Freitagnachmittag unser Zelt auf dem Bauhof in Altwarmbüchen. Dieses Objekt diente allen Isernhägener Feuerwehren über das Wochenende als Unterkunft und Feuerwache.
Die Einsätze ließen nicht lange auf sich warten. Bereits am Freitagabend, kurz nach dem Abendessen, eröffneten wir gemeinsam mit den Kameraden aus Stelle den Übungsmarathon: „Kellerbrand Grundschule Isernhagen HB, zwei vermisste Personen“. Die lange Anfahrt ermöglichte uns eine gewisse Vorbereitung. Die Atemschutzgeräteträger rüsteten sich aus, Ortsbrandmeister Arne Zilling konnte den Trupps die einzelnen Aufgaben zuweisen und jeder hatte Zeit, sich auf das kommende Szenario einzustellen. Vor Ort standen wir nur leider vor dem falschen, verschlossenen, Schuleingang! Im Realeinsatz hätte uns die ortsansässige Feuerwehr (oder der Qualm) eingewiesen, so hat uns dieser Fehler darauf aufmerksam gemacht, wie unbezahlbar gute Ortskenntnis ist. Nach der erfolgreichen, aber anstrengenden Rettung und Brandbekämpfung im Keller und dem Rückbau der vielen Schläuche konnten wir den gemütlichen Teil des Abends gemeinsam mit den Kameraden aus den anderen Ortswehren kaum erwarten.
Der Samstag begann für uns mit einer technischen Hilfeleistung. Wie retten wir einen Arbeiter von einem Überseecontainer, nachdem er durch einen Unfall bewegungsunfähig geworden ist? Für uns kein Problem, der sogenannte „Leiterhebel“ war innerhalb weniger Minuten aufgebaut, und wir ließen die Übungspuppe auf der Trage sanft zu Boden schweben.
Anspruchsvoller war dann schon der brennende Spänebunker in einer Tischlerei in Isernhagen FB. Wie kann ich die Umgebung schützen, brennt es eventuell auch am anderen Ende der Zuführungsleitung und was passiert, wenn der Angriffstrupp plötzlich die Tür zum Bunker öffnet und damit dem Feuer zusätzlichen Sauerstoff zuführt? Auf alle diese Fragen musste der Gruppenführer Antworten finden und in entsprechende Einsatzbefehle für seine Gruppe übertragen. Das war für uns alle eine Herausforderung, aber wir haben sie erfolgreich gemeistert!
Bevor am späten Nachmittag mit der technischen Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall für unsere Gruppe der Höhepunkt der 36-Stunden-Übung auf dem Programm stand, forderten uns der simulierte Böschungsbrand an einer Bahnstrecke in Isernhagen HB sowie die kombinierte Menschenrettung und Brandbekämpfung auf einem ehemaligen Bauernhof in Kirchhorst. Aber auch diese Szenarien konnten wir unter der Leitung von Gruppenführer Lars Knoche erfolgreich bewältigen.
Die abschließende technische Hilfeleistung sah die Menschenrettung aus einem PKW vor, der nach einem Unfall auf der Seite zum Liegen gekommen war. Unsere Gruppe bewies hierbei, dass die verstärkte Ausbildung am Hilfeleistungssatz erfolgreich war. Nach der vorbildlichen Stabilisierung des PKW, die sogar die erfahrenen Beobachter beeindruckte, konnte das Fahrzeugdach entfernt und die Übungspuppe erfolgreich vom Fahrersitz gerettet werden.
Nach dieser tollen Leistung verließen wir die Einsatzstelle stolz und voller Vertrauen in unsere Möglichkeiten. [AZ]
Neben den feuerwehrtechnischen Herausforderungen hielt das Wochenende für uns aber auch eine Teamübung und Zeiten zur Erholung und zum kameradschaftlichen Austausch bereit. Hast Du schon einmal probiert, aus Feuerwehrgerätschaften eine funktionierende Schaukel zu bauen?
Der zweite Abend im Camp klang noch einmal am Lagerfeuer gemütlich aus, auch wenn das Wetter nicht vollständig mitgespielt hat.
Am Sonntagmorgen ging es nach dem abschließenden Frühstück wieder zurück nach Kirchhorst, wo noch alle Fahrzeuge und Einsatzmittel wieder einsatzbereit hergerichtet wurden.
Unser Dank für das schöne Wochenende geht an das Deutsche Rote Kreuz, hier die Ortsgruppe Isernhagen, für die prima Verköstigung und natürlich an die Gemeindefeuerwehr für die Organisation dieser tollen Veranstaltung.